Was kann ich tun, wenn ich einen Igel finde?
Wichtige Information: Wir nehmen KEINE Igel auf!
Unser heimischer Igel, der Braunbrustigel (Erinaceus europaeus), ist nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt. Er darf somit nur zur vorübergehenden fachkundigen Pflege der Natur entnommen werden (BNatSchG § 44, § 45 (5)). (Quelle: https://www.tierheim-mannheim.de/igel-gefunden-was-tun/)
Der Herbst ist nun auch bei uns angekommen und der Winter naht. Desto wichtiger ist der Igelschutz in der Herbstzeit. In dieser Zeit sind viele Igel in Gärten und Parks auf Nahrungssuche unterwegs. Sie fressen sich eine ausreichende Fettschicht für den Winterschlaf an. Jedoch ist es wichtig, dass Igel nicht zu zeitig in menschliche Obhut genommen werden, denn in ihrer natürlichen Umgebung sind sie am besten aufgehoben. Ist ein Igel tagsüber unterwegs, dann sollte dieser erst einmal beobachtet werden. Igel die wirklich krank, verletzt oder bei Wintereinbruch stark unterernährt sind, brauchen Hilfe. In diesem Fall sind Fachleute zu kontaktieren, um dem Tier helfen zu können.
Woran erkennen Sie einen kranken Igel:
- verletzt
- starker Befall von Parasiten (Flöhe, Zecken oder Fliegenlarven)
- abgemagert
- apathisch
Suchen Sie in solch einem Fall am besten einen Tierarzt als erstes auf.
Dennoch können Sie als Privatperson Vorkehrungen treffen, die den Igeln helfen können.
Mit einem igelfreundlichen Garten oder durch Zufütterung können Sie den Tieren soweit helfen, dass sie sicher über den Winter kommen.
Gestaltung eines igelfreundlichen Garten
Igel verstecken sich oft in Kompost- oder Reisighaufen, einer Böschung oder einer Hecke, die sie als Rückzugsort gerne nutzen. Besonders der Komposthaufen mit seinen Gartenabfällen bildet ein ideales Quartier für den fünf- bis sechsmonatigen Winterschlaf. Daher bietet es sich an, diesen soweit es geht liegen zu lassen (selbiges gilt auch für Laubhaufen). Sollten die Haufen dennoch entfernt werden, dann prüfen Sie bitte vorher, ob sich eventuell dort ein Igel schon eingerichtet hat. Die im Laub- und Komposthaufen befindlichen Insekten, Würmer und Weichtiere dienen ebenfalls als Nahrungsmittel für die Igel. Somit können Sie einen Garten gestalten, der genügend Nahrung und Rückzugsmöglichkeiten bietet.
Jungigel können gefüttert werden
Männliche Igel beginnen je nach Witterung ab Oktober mit dem Winterschlaf. Die Weibchen folgen nach der Jungenaufzucht ebenfalls in den Winterschlaf. Jungtiere gehen sogar erst etwa Anfang November in den Winterschlaf. Bis dahin müssen sie sich noch genügend Futterreserven anfuttern, um den Winter überstehen zu können. Sie benötigen ein Mindestgesamtgewicht von 500 - 600 Gramm. Finden die Jungigel in den Gärten und Parks in Laubhaufen genügend Nahrung, dann können sie ausreichend fressen und Reserven "anbauen". Eine Zufütterung kann ebenfalls sinnvoll sein. Hierbei bietet sich eine artgerechte Fütterung an. Dazu nutzen Sie Katzenfutter gemischt mit Haferflocken oder Weizenkleie. Milch und Essensreste sind ungeeignet!
Was können Sie tun, wenn Sie einen Igel finden?
Wir wollen Ihnen nun kurz skizzieren, wie Sie vorgehen können:
1) Wenn Sie einen Igel im Herbst finden:
2) Wenn Sie einen Igel im Winter finde:
Erstversorgung
- vorhandene Fliegeneier & Maden schnellstmöglich entfernen
- Unterbringung in einer Box oder einem Karton, diesen mit Zeitung aus legen und ein umgedrehter kleinerer Karton als Schlafhäuschen bereitstellen
- Nicht füttern, etc. solange das Tier nicht aufgewärmt ist (wichtig: warmer Bauch)
- Futter: Katzennassfutter
- Wasser nicht vergessen
- Bitte keine: Milch, Milchprodukte, Obst oder Gemüse
Erstellung der Hinweise in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Tierschutzbund e.V.